Montag, 8. Oktober 2007

Camping X-treme

Thanksgiving Weekend im Park Mont Tremblent:
Vollgepackt mit Wasser und anderen wichtigen Utensilien gings am Freitagnachmittag los. Mit der Metro fuhren Carmen und ich zur Station Lionel Groulx und warteten auf unsere Campingfreunde neugierig darauf, was uns dieses Wochenende wohl erwartet. Zusammen mit dem Rest vom Thanksgiving-Verkehr verliessen wir am Freitag gegen 1600 Uhr Montreal in Richtung Mont Tremblent. Die Fahrt ging etwas länger als zwei Stunden aber wir kamen relativ gut voran. Beim Park angekommen mussten wir allerdings auf das zweite Auto warten, welches sich verfahren hatte und Stadt zum Park de la Diable zur Skipiste fuhr. Dafür hatten wir Zeit die Stromschnellen zu begutachten. Als dann die zweite Gruppe endlich ankam, war es schon ziemlich dunkel. Mit Taschenlampen bewaffnet brachen wir auf. Zirka 6 Kilometer sollten wir uns über den Wanderweg zur Hütte kämpfen. Anfangs gings noch relativ gut und die Truppe war fröhlich und frohen Mutes. Doch mit der Zeit wurde es immer mühsamer und einige, dessen Namen hier verborgen bleiben sollen, packten weitaus zuviel Ware ein. Als Carmen dann aber meinte, sie könne nicht mehr, habe ich ihr einen ihrer Rucksäcke abgenommen. Die Schwerkraft zog an dem Extragewicht an meinen Schultern wie wild. Zähnebeissend und knirrschend gings im Dunkeln weiter. Der Himmel klar und voller Sterne. Für mich ein wunderschönes Erlebnis trotz Extrakilos über den Schultern. Bei der Hütte angekommen, unsere 11er Truppe war zum Glück alleine, denn es war schon ziemlich spät, machte sich Meagan gleich ans kochen: Chilli! Vollgestopft mit wertvoller Nahrung gesellte ich mich zu Carmen und ein paar vereinzelten Gestalten in die Falle. Die Nacht war nicht leicht, denn schnarchende Personen und herumlaufende Gestalten, so wie krachmachende Mäuse erschwerten den Schlaf wesentlich. Doch das war noch nichts gegen die kommende Nacht.
Am nächsten Tag zeigte mir Carmen ihre Füsse. Zwar hatte sie beim Wandern schon gemeint, sie hätte Blasen, doch dass die so schlimm waren, daran hatte ich nicht im Traum gedacht. Ihr Fuss sah aufgerissen und geschwollen aus. In ihre Schuhe zu kommen, war für sie unmöglich. Zum Glück für sie regnete es am Samstag, so dass die ganze Truppe bei der Hütte blieb. Nur ich wär halt gerne noch etwas herumgewandert, statt die Zeit mit Lesen und Pokerspielen zu verbringen. Doch trotzdem wars irgendwie lustig und interessant und zwischendurch machte ich zwei kleine Spaziergänge mit Sid und Jimmy. Wobei Jimmy sich als ein sehr eigenartiger Vogel herausstellte.
Was ist Camping ohne Campingfeuer und Campingfeuerspiele? Am Samstagabend gabs Thanksgivingessen mit Truthahn aus der Dose, Cranbarrysauce, Kartoffelpurée, Stuffing und Schokoladencreme zum Dessert. Danach spielten wir Wehrwolf. Ein Rollenspiel. Machte grossen Spass, doch einige waren bald müde und gingen zu Bett.
Am Sonntag dann assen wir relativ spät Frühstück, da die Nacht ziehmlich harsch war. Die einen schnarchten um die Wette und die anderen stöhnten die längste Zeit. Ein herrliches Konzert und einmal musste ich gar laut heraus lachen. Dann machten wir uns bereit, zurück zum Auto zu laufen. Meagan und Greg versorgte Carmens Füsse und auf gings. Der Rückmarsch bei Tageslicht war um einiges leichter als der Nachtmarsch zwei Nächte davor. Beim Auto angekommen fütterten ein paar japanische Touristen ein Reh, obwohl das laut Parkordnung verboten gewesen wäre. Die anderen wollten unbedingt, dass ich ein Foto vom Reh mache und waren ganz erstaunt, dass ich vom Reh nicht hin und weggerissen war. Na ja, es war eben ein Reh. Ich meinte dann, wenn das jetzt ein Kamel gewesen wäre, hätte ich gestaunt.
Die Heimfahrt war schliesslich ein "pain in the ass". Die Strasse war dicht und nur schleichend kamen wir voran. Neben mir Jimmy, der sich als hyperaktiver Mitfahrer herausstellte, konnte er keine Minutelang stillsitzen.
Aber schlussendlich kamen wir in Montreal an, fuhren mit der Metro nach Hause, nahmen eine warme Dusche und gingen schlafen. Bis jetzt.
So long and stay tuned for more adventures.
Liv
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