Donnerstag, 20. Dezember 2007

Eine Busfahrt, die ist lusting, eine Busfahrt, die ist schön...

...eine Busfahrt, die gibt Stoff für meinen Blog: Ein Höllentrip.
46 Stunden im Bus und angefangen hat alles in Chicago, wo man mich ja zuerst gar nicht in den Bus lassen wollte.
Also, ich ging zum Schalter - wie es auf meinem Pass beschrieben ist - und wollte ein Ticket nach Seattle lösen. Da fragt die Lady mich, ob es für den Mittwochmorgen Bus 6 Uhr ist. Nein, es sollte für den Dienstagabendbus 9.15 sein. Der sei aber bereits ausgebucht meinte sie und gab mir das Ticket für den 6Uhr Bus, der übrigens so ganz nebenbei über Denver fuhr und 13 Stunden länger dauerte. Dafür hätte man nur einmal umsteigen müssen. Aber ich wollte unbedingt auf den 9.15Uhr Bus und blieb vorerst am Busbahnhof zum Schauen, ob es nicht doch ne Lösung gibt.
Als die Leute für den Bus aufgerufen wurde, habe ich mich zum Chauffeur nach vorne gedrückt und wollte ihn fragen, ob er nicht ein Plätzchen für mich hätte, ich würde notfalls auch auf der Treppe sitzen oder auf seinem Schoss. Hauptsache ich käme nach Minneapolis, wo ich dann umsteigen sollte. Zum Fragen kam ich aber gar nicht, denn er fragte zuerst, wo ich hin wolle. Nachdem ich ihm antwortete Seattle, meinte er, ich solle einsteigen. Also hab ich dem Kontrolleur meinen Discoverypass gezeigt (ohne das Ticket von der Schalterlady) und bin eingestiegen - mit einem sehr sehr flaumigen Gefühl im Bauch, jemandens Sitz gestohlen zu haben. Später hab ich dann herausgefunden, dass man eine zweiten Bus organisiert hat, der halb leer fuhr - ich war im vollen Bus - also hab ich niemandem den Sitz weggenommen.
In Minneapolis waren die Leute dann netter und gaben mir ein Ticket nach Seattle. Meine Koffer konnte ich auch aufgeben. Leider war auch dieser Bus hagelvoll und halbwegs durch war plötzlich der Motor überhitzt und der Chauffeur konnte die Heizung nicht mehr runterdrehen. Es war wie in der Sauna...Er öffnete dann die Dachfenster aber das half auch nichts. Ich bekam fast keine Luft mehr und mit schlafen war wegen der Hitze auch nichts.
In Billings durften wir zum Glück umsteigen (waren ja nur so 8h Sauna). Der neue Bus war kalt - richtig angenehm nach der Sauna. Der Busfahrer meinte ja von der Hölle in den Eisschrank. Auch der Bus war bis auf den letzten Sitz besetzt. Etwa sechs Stunden vor Seattle stiegen allerdings alle aus und da der Bus gut eine Stunde Verspätung hatte, waren die Leute, die dort einsteigen sollten bereits mit einem anderen Bus vor uns losgefahren. Wir waren nicht mal mehr 20 Personen im Bus. Das war sooooo schön. Doch 50 Meilen vor Seattle blieben wir im Schneesturm stecken und unser Busfahrer musste Ketten montieren, damit wir überhaupt weiterkamen.
Vor einer Stunde bin ich dann hier angekommen und direkt ins Hostel gegangen. Jetzt bin ich frisch geduscht und ready, die Stadt zu erkunden.
Das war auf jedenfall eine Busfahrt mit Hürden. Aber ich hab interessante Leute kennengelernt, etwas für die Prüfung im Februar gelernt und etwas gelesen. Da es die meiste Zeit dunkel war, hab ich nicht viel von der Landschaft gesehen. Aber die Rockymountains hab ich gesehen.
So long und bis bald
Livi

Keine Kommentare: