Freitag, 24. Juli 2009

Vibrator Tour

Hallo Leute

Nicht das, was ihr gerade denkt. Wir haben heute mal wieder eine Tour gebucht. Da ich gestern ganz gesund war (heute frueh jedoch leider wieder ein Flashback hatte und mein Magen wieder etwas genervt hat, aber gebucht war gebucht), gings ersteinmal mit dem Auto zum Kratersee hoch. Dort stiegen wir auf den Gipfel FuyFuy, von wo aus wir eigentlich eine tolle Aussicht geniessen sollten. Tja, es war leider neblig. Beim Abstieg, verflog sich der Nebel. Leider schon zuspaet fuer uns.

Zuruek am Kratersee hopsten wir auf unsere Fahrraeder, die zwar Vorderfaederung hatten, aber damit wars auch schon getan. Meine Hinterbremse funktionierte nicht, Melis Vorderbremse bremste die ganze Zeit und bei unserem Guide war die ganze Kette hinueber. Gut, zum Glueck gings ja nur bergab. Aber wie es bergab ging. Die Strasse war gepflaster. Natuerlich nicht eben, so dass die Fahrt extrem holprig war. Wirklich alles vibrierte und zittierte. Unten angekommen waren wir total fertig. Sogar jetzt vibriert noch der ganze Koerper von dieser Extremtour.

Morgen gehts, nachdem wir den grossen Markt besucht haben, weiter nach Kolumbien. Hoffen wir, die lassen uns ueberhaupt hinein.

So long & stay tuned
Livi

Donnerstag, 23. Juli 2009

Otavalo

Hallo, immer noch nicht ganz auf dem Dampfer und nach 4 Tagen Duennpfiff, gehts jetzt in Otavalo auf den Markt, dann noch ein bisschen laufen und am Wochenende auf Kolumbien.
Sorry fuer den kurzen Eintrag, meld mich wieder in den naechsten Tagen
Livi

Montag, 20. Juli 2009

Mission Meerschweinchen erfuellt

Holà Leute

Wir sind jetzt in Mindo, in einem kleinen Regenwald nordwestlich von Quito. Hier hat es wieder Muecken und andere haessliche Insekten.

Aber von vorne:
Am Samstag machten wir den Quilotoa-Loop. Unser Guide fuhr und zum Krater. Wir stiegen zu Fuss hinunter. Um hoch zu kommen, haetten wir, wie das fuer Touristen so ueblich ist, ein Maultier mieten koennen. Doch natuerlich nahmen Melina und ich den Anti-Touristen-Weg und stiegen zu Fuss nach oben. Nicht zu erwaehnen, dass wir wieder einmal ueber 4000 m ueber Meer waren. Aber es ging alles gut und danach gab es sogar Mittagessen. Wiedereinmal Reis und Poulet.

Auf dem Heimweg fuhr unser Guide extra an einen Ort, wo es Cuy (Meerschweinchen) gibt, da wir im sagten, dass wir es gerne versuchen moechten, aber nirgends finden koennen. Und da waren wir nun: Vor uns eine Vitrine mit Rateaehnlichen-Viecher. Sie waren bereits fritiert, hatten aber noch Oehrchen und Zaehnchen und sogar die Augen dran. Nicht gerade ein appetitlicher Anblick. Wir bestellten trotzdem und nagten das wenige Fleisch von den kleinen Knoechen. Obwohl uns alle sagten, es schmecke wie Poulet, hatte es mit diesem nur wenig Aehnlichkeit. Das Fleisch (das Wenige) war sehr fettig und auch sehr salzig. Vielleicht lag es an der Zubereitung. Jedenfalls kein Essen, dass ich nocheinmal haben muss. Es war bestimmt nicht schlecht, aber da ich auch sonst nur wenig Fleisch aesse, wohl kaum eines meiner Lieblingsgerichte hier in Equador.

Am naechsten Morgen zogen wir dann bereits weiter. Mit dem Bus nach Quito war ueberhaupt kein Problem und ich war schon daran, uns zu loben, wie gut wir das Busfahren hier in Equador jetzt im Griff haben, waere da nicht Quito selber gewesen. Erstens haben die dort ein neues Terminal im Sueden eroeffnet und alle Busse aus dem Sueden halten nun dort an. Wir hatten keine Ahnung wo und wie weit es zum Zentrum war und nahmen mit all unserem Gepaeck die Fahrt im Trollebus auf uns. Im Stadtzentrum dann die Ernuechterung. Die Busgesellschaft nach Mindo hat zum Nordterminal gewechselt. Freude herrschte bei uns, denn der Bus sollte gegen 4 Uhr losfahren und es war bereits um die 3.15 Uhr. Wir schnappten uns ein Taxi, das uns schnellstens in den Norden brachte. Dort dann die zweite Ernuechterung. Sonntags faehrt der Bus jetzt jeweils erst um 5 Uhr. Also eine Stunde rumhaengen. Natuerlich war das nirgends geschrieben oder mitgeteilt, so dass wir davon ueberhaupt nichts wissen konnten. Wenn wir zurueck nach Quito fahren, wird es nocheinmal lustig: Der Bus nach Otovalo, wohin wir als naechstes wollen, faehrt vom dritten Hauptterminal Terminal Terrestrial...

Jetzt sind wir aber erst einmal noch 2 Naechte hier. Heute hab ich grosse Schwierigkeiten mit meinem Magen und darf endlich mal die Medis ausprobieren, die ich dabei habe. Trotz Duerlipfyfer liefen wir zu den Wasserfaellen. Das heisst wir wollten dahin, aber die Seilbahn ueber den Fluss war heute ausserbetrieb. Natuerlich wurde uns das auch nicht mitgeteilt. Also latschten wir einfach im Dschungel umher. War auch ganz toll. Jetzt ein bisschen erholen und ausruhen und morgen gehen wir Voegel beobachten und Orchideen anschauen. Und am Mittwoch dann in aller Hergottsfruehe auf den ersten Bus nach Quito und von da weiter nach Otovalo.

Stay tuned
So long
Livi

Freitag, 17. Juli 2009

Zwei Gringas in den Anden

Hallo Zusammen

In Riobamba fanden wir kein Glueck. Am Dienstag gingen wir wieder an den Bahnhof, um die Tickets fuer Mittwoch zu kaufen, um das zu machen, was wir bereits am Sonntag wollten, aber das nicht ging, da es ein Erdrutsch gab. Am Dienstag hiess es dann, der Zug fahre bis diesen Sonntag nicht mehr, da sie Vorbereitungen fuer den Besuch des Praesidenten treffen muessten. Toll! Wir packten unsere sieben Sachen (plus einiges mehr) und fuhren nach Baños, die Touristenhochburg, Equadors.
Dort suchten wir Meerschweinchen. Nicht etwa zum Streicheln oder Kuscheln. Nein, zum Essen. Doch wir wurden nicht fuendig, obwohl alle Leute meinten, hier in Baños gaebe es Cuy.
Am naechsten Tag gingen wir wandern. Natuerlich verliefen wir uns wieder. Nein, es lag nicht an unserem Orientierungssin, sondern daran, dass hier alles so schlecht ausgeschildert ist ;-). Irgendwann kamen wir viel weiter oben am Berg an, als wir eigenltich wollten. Im Casa del arbol trafen wir auf Carlos. Ein alter Bergkautz der dort die Vulkanbeobachtungsstation leitete. Jawohl, dieser Vulkan mit dem schwierigen Namen der mit T anfaengt, ist noch aktiv und vor rund 2 Jahren zum letzten Mal ausgebrochen. Carlos zeigte und erklaerte uns ein wenig seine Arbeit und die Umgebung und offerierte uns einen Tee mit Zimtschnaps. Der Abstieg wurde dementsprechend lustig. Natuerlich gaben wir Carlos fuer seine Dienste ein Trinkgeld, denn nicht zuletzt zeigte er uns den richtigen Weg zurueck nach Baños.

Gestern gings dann mit dem Velo Richtung Orient. Naemlich Puyo rund 65 km von Baños. Der Anfang war sehr schoen, doch nach 3 Wasserfaellen hatten wir bereits genug Wasserfaelle. Die Fahrt heisst ja auch irgendwie Route der Wasserfaelle. Na ja, wir schafften es bis Mera, dann fing es an zu regnen, unser Hintern tat weh und obwohl es im Fuehrer hiess, es ging Bergab, war es doch mehr rauf und runter, runter und rauf, rauf und runter. Also liessen wir unser Fahrrad auf den Bus packen und fuhren zurueck nach Baños.

Heute ging es dann noch weiter in die Berge. Von Baños das etwa Rigihoehe hat (1800 m) nach Latancunga (2800 m). Hier sind wir bei weitem fast die einzigen Touristen und ueberall heisst es: "Hello Baby, how are you?" oder auf dem Markt: "Mis gringas bonitas!"... Ja, das sind wir eben, die beiden Gringas.

Morgen haben wir unseren Fuehrer, der uns einen Tag lang herumfaehrt. Die Tour heisst Quilotoa und fuehrt zu einem schoenen Kratersee an einheimischen Doerfchen vorbei. Wir sind gespannt. Heute Abend gibts dann wirklich Cuy. Wir haben das Restaurant auch schon gefunden, wo wir es probieren koennen.

Guten Appetit und bis bald
so long
Livi

Sonntag, 12. Juli 2009

Gringas

Hier noch der letzte Eintrag fuer heute:

Wir waren heute an einem anderen Markt, suedlich von Riobamba und waren weit und breit die einzigen Bleichgesichter. Schon von Weitem schrien die Leute: Gringas!
Wir haben Fruechte und Brot fuer morgen gekauft, da wir dann zu einer Inkastaette fahren werden und ziemlich lange mit dem Bus unterwegs sein werden. Natuerlich wurden wir teilweise ueber den Tisch gezogen. Aber 20 Cents fuer ein Brot, da kann man nicht viel sagen, haetten wir in der Schweiz ja schon fast das 10fache bezahlt. Auch mit dem Maerten sind wir nicht so gut. Vor allem meiner eine. Meli meinte: "Das muessen wir mit dir noch ueben!" Na ja, ich denk dann halt eben, was soll ich diskutieren, zahl ich eben 10 oder 20 Cents mehr.

Danach liefen wir um einen kleinen See in der Hochebene. War sehr schoen und auch hier schrien die Leute: GRINGAS! Hehe! wir fallen halt einfach auf.

Zwei Tage sind wir jetzt wieder zurueck in den Bergen und mein Kopf ist bereits wieder Feuerrot von der Hochlandsonne - trotz Sonnencreme (2x Faktor 30). So ist das hier eben.

So long
Livi

Kein Zug und kein Fotoaparat

Hallo Zusammen

Gestern war ein schwarzer Tag fuer Meli und mich. Eigentlich wollten wir heute auf den beruehmten Zug in Riobamba. Der wurde allerdings wegen einem Erdrutsch abgesagt. Zu allem Uebel hinzu, wurde Meli gestern die Kamera geklaut. Die Taeterinnen gingen ganz konventionell vor. Als wir ueber den Markt schlenderten, klemmten sie Meli zwischen sich ein. Ich hab nicht gerade begriffen, was laeuft und meinte erst ein paar Sekunden spaeter: "schau mal, ob deine Tasche noch zu ist." Meli meinte, ja, und erst dann machte es klick: "Sie haben die Kamera!" Aber da war es bereits zu spaet.
Viele Fotos waren nicht drauf, da Meli in Tena einen neuen Chip gekauft hatte. Aber aergerlich war es trotzdem. Sie hat jetzt eine neue Kamera gekauft, die ist aber nicht so der Hammer. Aber fuer hier muss es eben reichen.

So long
Livi

Touristenfalle

Hallo Zusammen

Endlich mal wieder ein paar Zeilen von mir. Wir hatten uns entschlossen noch tiefer in den Dschungel zu fahren und gingen nach Coca. Dort sollten wir angeblich Flussdelfine etc. beobachten koennen. Aber das war ein Mythos. In Coca angekommen, gab es kaum eine Agentur, die Touren in den Dschungel anbieten konnte, da normalerweise alles von Quito aus gebucht wird.

Also zahlten wir 70$ / Tag fuer das Yarina Lodge: Essen, Touren und Heisswasser inkl. Doch die 70 $ waren es ganz bestimmt nicht wert. Fuer fast die Haelfte hatten wir in Tena bereits das ultimative Dschungelerlebnis. Klar haben wir in Coca mehr Tiere als in Tena gesehen, zu einem auch Caymane (eine Krokodilart) bzw. die roten Augen in der Nacht von ihnen und wir gingen Pirhaña fischen etc. Aber der Service liess zu wuenschen uebrig. Die Leute waren unflexibel und die meiste Zeit war es einfach nur langweilig. Vielleicht haetten wir es genossen, wenn wir im Rentenalter waeren, denn es schien uns auf eine andere Zielgruppe als uns zugeschnitten zu sein. Auch die Familie die wir besuchten, war herausgeputzt - extra fuer die Touristen. Ausserdem waren wir eine riesen Gruppe mit fast bis zu 20 Personen mit einem Guide. Es war einfach alles sehr unpersoenlich, langweilig und unflexiebel.

Deshalb waren wir auch froh, hatten wir nur 3 Tage gebucht und konnten bald wieder aufbrechen. Wir genossen am Freitag unseren letzten Tag in Coca und nahmen schliesslich den Nachtbus nach Riobambe in den Bergen.

So long
Livi

Montag, 6. Juli 2009

Giftschlangen, Spinnen und andere Viecher

Hallo Leute

Endlich mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Nein, wir sind im Dschungel nicht von irgendwelchen wilden Tieren gegessen worden.

Am Mittwoch gings ja los. Mit dem Kanu wurden wir in unsere Dschungel Lodge gebracht. Dort liefen wir erstmal drei Stunden im Wald herum und spielten ein bisschen Tarzan. Mit dabei drei Hollaenderin, ganz witzig aber nicht gerade Dschungelmaessig ausstaffiert, gings leider etwas laenger. Die Hollaenderinnen war ausserdem extrem sauer, weil sie einen englischsprechenden Guide verlangten unser das aber nicht tat und nicht konnte. (Hier gelten Guides, die 3 Woerter Englisch sprechen als englischsprechend). Fuer Meli und mich und unser Spanisch wars perfekt. Der erste Abend und die erste Nacht waren ziemlich aufregen. Viele Krabbeltiere. Auch eine grosse Schabe auf meinem Bett, die unser Guide dann entfernen musste. Bereits am naechsten Morgen hatten wir uns daran gewoehnt und nicht einmal die giftigste Giftschlange auf den Gummistiefeln einer der Hollaenderinnen konnte uns mehr beeindrucken. Unser Guide schlug sie uebrigens tot.

Am naechsten Tag besuchten wir dann eine Community Mitten im Dschungel. Der Weg war matschig - teilweise gar knietief. Nichts blieb trocken im Regenwald. Die Community selber: Nicht gerade das, was wir uns unter einer Community vorstellten. Geschlafen wurde in der Schule und zum Abendessen gabs Jungle-Chicken, oder wie Meli meinte: Gummi-Adler, denn das Ding war zaeh wie Kaugummi. Am naechsten Tag zurueck in der Lodge besuchten wir dann eine andere Community, wo wir sahen, wie die Leute sich beim Goldwaschen abkrampften, um 1g Gold pro Tag aus dem Rio Napo zu fischen. Ausserdem probierten wir Dschungelbier und andere Leckereien. Spaeter machten wir dann Schokolade. Unsere eigene Dschungelschokolade-Yummieh!

Bald kam auch schon der Samstag und die Hollaenderinnen reisten ab. Dafuer kamen 4 neue Gaeste darunter auch ein Schweizer aus Zuerich, der natuerlich alle Klischees erfuellt. An diesem Tag besuchten wir ein Museum, einen Zoo und schliesslich noch eine Handwerksstatt. Gekauft haben Meli und ich nichts, weil es A teuer war, B teilweise zerbrechlich, C persoenlich hat es mir nicht so gefallen. Ihr muesst also noch weiter auf Souveniers warten ...

Am Sonntag war dann unser Abreisetag. Erst allerdings gings mit Gummireifen den Rio Napo runter, dann auf dem Bus zur Junglestadt (Name grad nicht im Kopf) und schliesslich noch ins Schmetterling Museum, dann zurueck nach Tena, wo wir heute eine ruhige Kugel schieben, bevor wir entscheiden, ob wir nach Norden in noch mehr Jungle fahren oder nach Sueden, eher wieder Richtung Berge.

So long
Livi

PS: Habe auch im Regenwald Handyempfang :-)